Zeitungsartikel AMZ_22. Juli 2023
Wassensdorf – Naturverbunden und familiär
So stellen sich Nicole und Alexander Albrecht den perfekten Campingplatz vor. Schon seit vielen Jahren sind die beiden Oebisfelder leidenschaftliche Camper. „An einem Abend haben wir hier gesessen“, erinnert sich Nicole Albrecht. Mit Freunden – ihrer Camperrunde – saßen sie vor etwa zwei Jahren an der Wassensdorfer Badekuhle zusammen und stellten fest: „Das wäre der perfekte Ort für einen Campingplatz.“
Zu diesem Zeitpunkt wussten sie bereits, dass das Gelände ein neues Nutzungskonzept braucht. 2020 kündigte der Wassensdorfer Carnevalsclub den Nutzungsvertrag für die Badekuhle mit der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. Seitdem lag das Gelände brach. Doch dies sollte nicht so bleiben. 2021 fassten die 41-jährige Speditionskauffrau und der 55-jährige Elektriker den Entschluss, ein Konzept für den „Naturcampingplatz Badekuhle Wassensdorf“ zu erarbeiten und der Stadt sowie dem Oebisfelder Ortschaftsrat vorzuschlagen – mit Erfolg.
Den Zuschlag erhielt die Familie Albrecht. Es gab noch einen weiteren Interessenten, doch die Camping-Idee überzeugte direkt. Denn: In der Umgebung gibt es bisher keinen Campingplatz und somit keine Übernachtungsmöglichkeit für Fahrradtouristen und Camper. „Wir sind hier am Tor zum Drömling“, sagt Nicole Albrecht mit Blick auf die vielen touristischen Möglichkeiten, die die Region rund um Wassensdorf bietet: das Grüne Band, das UNESCO-Biosphärenreservat, der Iron Curtain Trail.
Nicole und Alexander Albrecht aus Oebisfelde wollen etwa 400.000 Euro in die Hand nehmen, um den Bereich der Wassensdorfer Badekuhle nach ihren Ideen umzugestalten. Beheizbare Campingfässer sind ideal für Fahrradtouristen – egal, ob im Sommer oder Winter.
Innerhalb ihres Konzeptes haben sie den Bereich der Wassensdorfer Badekuhle in sechs Abschnitte aufgeteilt. Im vorderen Bereich, Richtung Straße, sollen mindestens vier Wohnmobilstellplätze entstehen. Dabei läuft die Versorgung mit Strom und Wasser vollautomatisch, das ganze Jahr geöffnet. Auch die Entsorgung des Abwassers und der Fäkalientank des Wohnmobils sollen laut Konzept gegen eine Gebühr auf dem Hauptplatz entsorgt werden können.
Weiter Richtung Badestelle will die Familie Albrecht beheizbare Campingfässer aufstellen, die jeweils zwei bis vier Schlafplätze bieten und somit besonders für Fahrradtouristen attraktiv sind. Auch eine Zeltwiese soll entstehen. Dort könnten auch Tipis und eine Jurte für Gruppen aufgestellt werden. Außerdem könnten eine Fahrradreparaturstation oder eine E-Bike-Ladestation entstehen. Denkbar sind auch gastronomische Angebote wie ein Imbiss, Café oder ein Frühstücksbereich.
„Besonders während Corona haben wir gemerkt, welcher Campingplatz gute Voraussetzungen bietet und welcher nicht“, erklärt Alexander Albrecht. „Praktisch wie ein Zuhause“, sagt Nicole Albrecht und erklärt, dass die Camper einen Strom- und Wasseranschluss sowie über Entsorgungsmöglichkeiten verfügen sollen.
Die Oebisfelder wollen noch einen Strandabschnitt realisieren. Der Saal auf dem Gelände bietet Platz für Feste mit etwa 50 Personen. „Er muss nur ein bisschen renoviert werden“, sagen sie.
Bisher haben sie die Gerüchte, dass doch kein Campingplatz nach Wassensdorf kommt, aus dem Weg geräumt. Innerhalb ihres Konzeptes wollen Nicole und Alexander Albrecht zwei autark laufende Wohnwagen anbieten. Zusätzlich werden die bisher vorhandenen Sanitäranlagen mit sechs Einzelbädern in Modulbauweise erweitert.
Auch für die Zukunft haben die beiden bereits Pläne. So könnten sie Erlebnis-Pädagogik anbieten oder eine Fahrradreparaturstation aufstellen. Denkbar sind auch gastronomische Angebote wie ein Imbiss, Café oder ein Frühstücksbereich. Etwa 400.000 Euro muss die Familie Albrecht in die Hand nehmen, um die Wassensdorfer Badekuhle nach ihren Ideen umzugestalten. Die Eröffnung des Campingplatzes rückt immer näher.